Längere Photoperiode erhöht signifikant den Ertrag und die Qualität von Indoor angebautem Cannabis.
Längere Photoperioden erhöhen den Ertrag und die Qualität von Indoor angebautem Cannabis erheblich
Der Indoor-Anbau von Cannabis hat in den letzten Monaten enorm an Popularität gewonnen, da er Züchtern mehr Kontrolle über die Wachstumsbedingungen ihrer Pflanzen ermöglicht. Eine der entscheidenden Variablen, die Indoor-Grower beeinflussen können, ist die Photoperiode – also die tägliche Lichtdauer, die die Pflanzen ausgesetzt sind. Untersuchungen und Erfahrungsberichte zeigen, dass eine längere Photoperiode den Ertrag und die Qualität von Cannabis signifikant steigern kann.
Was ist die Photoperiode?
Die Photoperiode bezieht sich auf das Verhältnis von Licht- und Dunkelstunden, dem die Pflanze täglich ausgesetzt ist. In der Natur durchläuft Cannabis eine Wachstums- und Blütephase, die stark von den Jahreszeiten und den damit verbundenen Tageslängen abhängt. Indoor-Grower können diese Zyklen künstlich nachbilden, um die Pflanzen zu steuern.
- Wachstumsphase (vegetative Phase) : In dieser Phase wird die Pflanze stärker, entwickelt Blätter und bereitet sich auf die Blüte vor. Eine längere Lichtdauer (typischerweise 18 Stunden Licht und 6 Stunden Dunkelheit) fördert eine schnelle und kräftige Entwicklung.
- Blütephase : Wenn die Pflanzen in die Blüte übergehen sollen, reduzieren Grower oft die Lichtdauer auf 12 Stunden Licht und 12 Stunden Dunkelheit, um die Blüte einzuleiten und die Bildung von Blütenständen (Buds) anzuregen.
Wie wirkt sich eine längere Photoperiode auf den Ertrag aus?
Die Dauer der Lichtzufuhr spielt eine entscheidende Rolle für das Pflanzenwachstum. Licht ist die Hauptenergiequelle für die Photosynthese, den Prozess, durch den Pflanzen Nährstoffe produzieren. Je länger die Pflanzen Licht erhalten, desto mehr Energie können sie produzieren und desto stärker können sie wachsen. Ein paar klare Vorteile:
- Erhöhtes Wachstum in der vegetativen Phase : Wenn Pflanzen während der vegetativen Phase mehr Lichtstunden erhalten, können sie schneller wachsen. Mehr Licht bedeutet mehr Energie für die Pflanze, was zu größeren, kräftigeren Pflanzen führt. Eine längere Photoperiode in dieser Phase ermöglicht es, dass die Pflanzen ihre Größe maximieren, bevor sie in die Blütephase übergehen.
- Höherer Ertrag : Größere und stärkere Pflanzen sind in der Lage, mehr Blütenstände zu tragen. Durch das verlängerte vegetative Wachstum und die gezielte Steuerung der Photoperiode können Grower sicherstellen, dass die Pflanzen eine optimale Größe erreichen, um einen höheren Ertrag zu erzielen.
- Bessere Verzweigung : Längere Lichtperioden fördern die Bildung von Seitentrieben und Verzweigungen, was dazu führt, dass die Pflanze mehr Blütenknospen bildet. Dies maximiert die Fläche, auf der die Blüten wachsen können, und erhöht so den Gesamtertrag.
Einfluss auf die Qualität des Cannabis
Neben dem Ertrag spielt die Qualität der Blütenstände (Buds) eine entscheidende Rolle. Die Qualität von Cannabis wird hauptsächlich durch die Cannabinoide (wie THC und CBD), Terpene (die den Geschmack und Geruch beeinflussen) und die allgemeine Struktur der Blüten bestimmt. Eine längere Photoperiode wirkt sich auch positiv auf diese Aspekte aus:
- Erhöhte Harzproduktion : In der verlängerten Blütephase, die durch eine angemessene Lichtdauer reguliert wird, können die Pflanzen mehr Harz produzieren. Harz enthält die wertvollen Cannabinoide und Terpene, die für die psychoaktiven und medizinischen Eigenschaften des Cannabis verantwortlich sind. Ein längerer Lichtzyklus während der Blütephase kann helfen, die Harzproduktion zu maximieren.
- Stärkere Blütenbildung : Mehr Licht führt zu kräftigeren Blüten. Eine kontrollierte Photoperiode sorgt dafür, dass die Pflanzen während der Blüte genügend Energie erhalten, um dichte, schwere und potente Blüten zu bilden.
- Optimierung des Terpenprofils : Terpene sind die chemischen Verbindungen, die dem Cannabis seine charakteristischen Aromen und Geschmäcker verleihen. Eine längere Lichtphase in der Blüte kann helfen, die Terpenproduktion zu maximieren. Terpene wie Myrcen, Limonen und Caryophyllen werden unter idealen Lichtbedingungen in höheren Mengen produziert, was die sensorische Qualität des Endprodukts deutlich verbessert. Eine längere Belichtung unterstützt die Pflanze dabei, mehr dieser aromatischen Stoffe zu bilden, was den Konsumgenuss und die Effekte verstärkt.
Vorsicht: Photoperiode anpassen
Trotz der Vorteile einer längeren Photoperiode sollten Grower darauf achten, die Lichtzyklen sorgfältig zu planen und zu überwachen. Zu viel Licht, insbesondere während der Blütephase, kann die Pflanze stressen und sogar zu einer Verzögerung der Blüte oder einer sogenannten „Re-Vegetation“ führen, wenn die Pflanze in die Wachstumsphase zurückkehrt. Dies kann den Ertrag verringern und die Qualität der Blüten beeinträchtigen.
- Vegetative Phase : Wie bereits erwähnt, liegt der optimale Lichtzyklus für die vegetative Phase in der Regel bei 18 Stunden Licht und 6 Stunden Dunkelheit. Manche Grower experimentieren auch mit 20 Stunden Licht und 4 Stunden Dunkelheit, um das Wachstum weiter zu beschleunigen. Dies erfordert jedoch eine sorgfältige Beobachtung der Pflanzen, um sicherzustellen, dass sie nicht überbelichtet oder gestresst werden.
- Blütephase : In der Blütephase sollte die Lichtdauer auf 12 Stunden reduziert werden. Zwar gibt es Berichte, dass eine geringfügige Erhöhung der Lichtdauer (z. B. auf 13 Stunden) in dieser Phase zu einer intensiven Blüte führen kann, doch dies birgt das Risiko, dass die Pflanze nicht in die volle Blüte übergeht. In den meisten Fällen wird daher empfohlen, den traditionellen 12-Stunden-Zyklus während der Blüte beizubehalten, um die besten Ergebnisse zu erzielen.
Umweltfreundliche Aspekte einer optimierten Photoperiode
Eine längere Photoperiode mag zunächst mehr Energieverbrauch suggerieren, da die Beleuchtung über einen längeren Zeitraum in Betrieb ist. Doch moderne Indoor-Grow-Technologien bieten hier Lösungen, die den Energieverbrauch effizient gestalten können. LED-Beleuchtungssysteme, die in vielen modernen Anbauräumen eingesetzt werden, verbrauchen im Vergleich zu herkömmlichen HPS-Lampen (Hochdruck-Natriumdampflampen) deutlich weniger Energie und bieten dennoch die nötige Lichtintensität für eine längere Photoperiode.
Darüber hinaus führt ein optimierter Wachstumszyklus zu höheren Erträgen in kürzerer Zeit, was langfristig Energie und Ressourcen einspart. Eine gesündere Pflanze benötigt außerdem weniger Eingriffe und Pflege, wodurch Wasser und Nährstoffe ebenfalls effizienter genutzt werden können.