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Die rektale Verabreichung von Cannabis, zum Beispiel in Form von Zäpfchen, wird oft als alternative Methode betrachtet, um die Wirkstoffe schnell und effizient in den Blutkreislauf aufzunehmen, während gleichzeitig der First-Pass-Metabolismus in der Leber teilweise umgangen wird. Der Wirkungsgrad dieser Methode kann jedoch von Person zu Person variieren, und es gibt einige Faktoren zu berücksichtigen:

  1. Effizienz der Absorption: Die Darmschleimhaut ist gut durchblutet, was die Absorption von Wirkstoffen begünstigt. Allerdings können individuelle anatomische Unterschiede und Gesundheitszustände die Absorptionsrate beeinflussen.
  2. Individuelle Toleranz und Empfindlichkeit: Jede Person reagiert unterschiedlich auf Cannabis, basierend auf individueller Toleranz, Empfindlichkeit gegenüber Cannabinoiden und dem allgemeinen Gesundheitszustand.
  3. Cannabinoid-Zusammensetzung: Die spezifische Zusammensetzung der Cannabinoide im verwendeten Cannabisprodukt, insbesondere das Verhältnis von THC zu CBD und anderen Cannabinoiden, kann die Wirkungen beeinflussen.
  4. Dosierung: Die korrekte Dosierung ist entscheidend, um eine optimale Wirkung zu erzielen, ohne unerwünschte Nebenwirkungen zu verstärken.
  5. Nahrungsaufnahme: Die gleichzeitige Einnahme von Nahrung kann die Absorption von Cannabis beeinflussen, da dies den Verdauungstrakt aktivieren kann.

Der Wirkungsgrad der rektalen Verabreichung wird oft als höher im Vergleich zur oralen Einnahme betrachtet, da ein Teil des First-Pass-Metabolismus umgangen wird. Allerdings gibt es begrenzte wissenschaftliche Studien zu dieser speziellen Verabreichungsmethode, und weitere Forschung ist erforderlich, um den genauen Wirkungsgrad und die potenziellen Vor- und Nachteile zu verstehen.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Verwendung von Cannabis, unabhängig von der Verabreichungsmethode, sorgfältig und unter Anleitung eines Arztes oder eines qualifizierten Gesundheitsdienstleisters erfolgen sollte. Ein professioneller Rat kann helfen, die optimale Verabreichungsmethode und Dosierung für die individuellen Bedürfnisse zu bestimmen.

Der First-Pass-Metabolismus ist ein Prozess, bei dem Substanzen, die durch den Verdauungstrakt aufgenommen werden, zuerst durch die Leber gehen, bevor sie in den systemischen Kreislauf gelangen. Dieser Prozess beeinflusst die Bioverfügbarkeit von Wirkstoffen und kann deren Wirkungen im Körper modifizieren.

Wenn Cannabis in Form von Zäpfchen rektal verabreicht wird, umgeht es größtenteils den First-Pass-Metabolismus in der Leber im Vergleich zu oralen Konsumformen (wie zum Beispiel bei der Einnahme von Cannabis in Form von Esswaren). Die rektale Verabreichung ermöglicht es, dass die Wirkstoffe direkt von den Blutgefäßen im Rektum aufgenommen werden und so schneller in den systemischen Kreislauf gelangen. Dies kann zu einer höheren Bioverfügbarkeit der Wirkstoffe führen, da weniger davon durch die Leber abgebaut wird, bevor sie ihre Wirkungen entfalten können.

Der Umweg des First-Pass-Metabolismus kann verschiedene Auswirkungen auf die Wirkungen von Cannabis haben:

  1. Schnellerer Wirkungseintritt: Da die Wirkstoffe schneller in den Blutkreislauf gelangen, kann der Wirkungseintritt schneller erfolgen im Vergleich zur oralen Einnahme, bei der das Cannabis durch den Verdauungstrakt und die Leber geht.
  2. Vermeidung von Lebermetabolismus: Da der größte Teil des Lebermetabolismus umgangen wird, könnte weniger THC in die inaktive Form 11-Hydroxy-THC umgewandelt werden. 11-Hydroxy-THC ist eine Verbindung, die durch den Leberstoffwechsel entsteht und eine stärkere psychoaktive Wirkung haben kann als THC selbst.
  3. Potenziell verminderte psychoaktive Wirkungen: Durch den geringeren Leberstoffwechsel könnte die rektale Verabreichung möglicherweise zu einer geringeren Intensität der psychoaktiven Wirkungen führen im Vergleich zur oralen Einnahme.

Es ist wichtig zu beachten, dass trotz dieser Überlegungen mehr Forschung erforderlich ist, um die genauen Auswirkungen des First-Pass-Metabolismus auf die rektale Verabreichung von Cannabis zu verstehen. Die individuelle Reaktion auf diese Verabreichungsmethode kann von Person zu Person unterschiedlich sein, und es ist ratsam, sich bei der Verwendung von Cannabis für medizinische Zwecke an einen qualifizierten Gesundheitsdienstleister zu wenden.